C
Zum Hineinschauen in mein Buch: Spirituelles Vermächtnis eines Christ - Buddhisten.
Auszüge aus den Kapiteln: Christentum - Kap. 5 + Kapitel 6.
aus Christentum - Kap.5
... Das Christentum ist mit über 2 Milliarden Gläubigen vor dem Islam (etwas mehr als 1 Milliarde) und dem Hinduismus (mit 900 Millionen) die größte Religion der Erde. Auch wird mit dem Begriff „die Christenheit“ – die gesamten Gläubigen dieser Religion – bezeichnet. Das Christentum ist eine Religion von sakramentaler Taufe und der darin begründeten Kirche.
Der Begriff „Christentum“ (v. griech. christianismós) wurde zum ersten Mal in einem Brief des syrischen Bischofs Ignatius von Antiochia erwähnt. Die Anhänger des Christentums bezeichnen sich selbst als „Christen“, nach Jesus Christus. In der Apostelgeschichte 11,26 EU wird erzählt, dass die Nachfolger Christi den Namen Christen zuerst von den Nichtchristen der zum Römischen Reich gehörenden Stadt Antiochia am Orontes erhielten. Die Christen waren nach den ersten Verfolgungen dorthin geflohen.
Das Christentum ist eine gestiftete, monotheistische und missionierende Religion. Seine Ursprünge liegen im Judentum, in Palästina, zur Zeit der römischen Herrschaft (Beginn des 1. Jahrhunderts). Das Christentum geht zurück auf die Anhänger des jüdischen Wanderpredigers Jesus von Nazareth. Jesus wird von Christen als der Christus (Gesalbte), der Messias jüdischer Abstammung, verehrt sowie als Mensch gewordener Sohn Gottes.
Der Kern der christlichen Religion rührt nach ihrem Selbstverständnis aus der bedingungslosen Liebe Gottes und den Menschen gegenüber. In dieser Liebe, in der sich Gott offenbart bzw. sich selbst darstellt, wird die Beziehung Mensch-Welt-Gott abgeklärt. So wie alle Religionen mit Exklusivitätsanspruch versteht das Christentum sich selbst entweder als ein alleiniger Ort, an welchem sich Gott den Menschen zuwendet, oder zumindest als der Ort, an dem er dies in angemessenster, geklärtester und unüberholbarer Weise getan hat. Nach der einen Position werden alle anderen Religionen als Versuche der Menschen angesehen, mit den „Anstrengungen“ und „Werken“ Gott, oder was er dafür hält, zu gefallen um sich ihm zu nähern; Die andere Position sieht diese Versuche als nicht ausreichend an. Die Klärung, welche in der Offenbarung Gottes geschieht, bleibt aber für beide dieser Positionen ein Geschenk, eine Gnade Gottes, welches jedoch nicht durch aktives Tun des Menschen erreicht werden kann.
Der christlichen Lehre zufolge, welche wiederum auf einem biblischen Zeugnis basiert, hat sich Gott in Jesus, dem Gesalbten, den sündigen Menschen zugewandt. Der Tod des Jesus von Nazaret am Kreuz wird dabei als dienende Erlösertat Gottes bewertet. In Jesus wäre daher die Schuld und Sünde der gesamten Menschen aufgehoben, wobei eine Sündenvergebung für den Einzelnen, als Gottesgeschenk mit glaubender Hingabe, abhängig ist. Als Initialzündung des christlich orientierten Glaubens gilt als Erschließung dieser Gewissheit das Osterfest, dem dritten Tag nach Jesu Kreuzigung, an welchem Gott nur bei Jesus die Auferstehung bzw. Auferweckung (als ersten von allen Menschen) bewirkt und somit die Botschaft („Reich Gottes“) dieses Jesus von Nazareth bestätigt hatte. Auf diesen Oster- bzw. Auferstehungs- Glauben begründet sich die christliche Gemeinschaft („Kirche“). Diesen grundsätzlichen Glauben versuchte man, zusammen mit der Erinnerung an Jesus von Nazareth als dem Verkünder der Botschaft Gottes als historisch gewachsenen und in Konsensbewegungen festgelegten, neutestamentlichen Kanon authentisch festzuhalten und zu bewahren. Weiterführendes wird in „Christlichen Lehren“ abgehandelt. Eine entscheidende Aussage dieses Kanons sind die - durch die anfängliche Gemeinde - auf Jesus von Nazareth übertragenen alttestamentlichen Hoheitstitel wie da sind „Christus/Messias“, „Sohn Gottes“ und andere (vgl. "erneuerte jüdische Tora" (Benedikt XVI.)). Vom Wesenskern her ist das Christentum sicherlich ein von Jesus von Nazareth, selbst Jude, reformiertes Judentum. Jesus selbst wird zuweilen auch die erneuerte Tora oder der dritte, nicht von Menschenhand erbaute Tempel genannt.
Es ist zutiefst bedauerlich, dass die christlichen Kirchen, besonders die röm.-kath. Kirche, sich in Ihrer eigenen Darstellung von den ursprünglichen und wahren Lehren Jesus Christus Großteils entfernt haben. ...
... „aus Rohr Seite 9“ Die Bibel ist das umstrittenste Buch, das es gibt. Sie hat eine Unmenge Gutes bewirkt. Zugleich hat sie vermutlich mehr Schaden angerichtet als jedes andere Buch in der Geschichte der Menschheit. Diese Aussage mag schockierend wirken, zumal, wenn sie ein Franziskaner und katholischer Priester macht. Aber man braucht nur einen Blick in die Geschichte zu werfen, um zu sehen, wie viele Christen, sich unter Berufung auf Jesus und das Evangelium, zu Unterdrückung, Dummheit und Sturheit haben hinreißen lassen. Der Grund dafür war, dass sie gar nicht wirklich begriffen haben, um was es Jesus gegangen ist. „Zitat Ende“
Das Neue Testament wird noch immer als das Wort Gottes angesehen, welches in einer bestimmten Zeit (70 bis 200 Jahre n.Chr.) von Evangelisten (Frohbotschaftsbringer) an bestimmten Orten zusammengefasst und niedergeschrieben wurde. Diese Betrachtung gibt uns ein Entstehungsbild der Bibel und soll helfen, mit der Bibel ehrlicher und offener umzugehen. Auch sollten wir vermeiden, aus der Bibel nur jenen Sinn herauszufinden, was wir gerne finden wollen oder glauben, das müsse uns die Bibel sagen. Grundsätzlich wäre es völlig verkehrt, die Textstellen der Bibel nach den geschriebenen Wörtern verstehen zu wollen. Die Bibel lesen heißt den Sinn der gedruckten Worte heraus zu finden. Wenn wir uns daher darauf einlassen, die Zeit in welcher Jesus gelebt hat gründlich kennenzulernen, so erfahren wir, dass das Neue Testament für unser spirituelle Leben eine wesentlich reichere Quelle ist, als wir bislang überhaupt gewusst hatten.
Absichtlich habe ich mich, so wie Pater Rohr in seinem Buch, entschieden, das ganze Kapitel hindurch zu formulieren >>Jesus hat gesagt<<. Auch mir ist bewusst, dass es sich bei den gedruckten Worten in der Bibel (Neues Testament) durchaus um Formulierungen eines der vier kanonischen Evangelisten handeln kann, beziehungsweise, dass es sich bei vielen Texten um rein theologische Aussagen einer bestimmten Glaubensrichtung handelt. Wir dürfen uns nicht vorstellen (was viele Christen heute tun), dass Jesus der „göttliche Erlöser der heiligen Kirche“ ist. Ein solches Vor-Urteil würde unser Wahrnehmungsvermögen stumpf machen, denn wenn diese Vorstellung von Jesus so richtig wäre:
„aus Rohr Seite 10“ Er [Jesus] sei der Gott unserer erlösten Kirche, und das heiße, dass unsere Kirche immer richtig liegt, und folglich auch wir immer richtig liegen. „Zitat Ende“
Daher würde ja unsere Kirche (alle christliche Kirchen, speziell die röm.-kath.), samt den Mitgliedern, immer richtig liegen. Wenn wir ehrlich sind müssen wir doch zugeben, dass da etwas nicht stimmt. Eines der Probleme unserer Zeit ist, dass der Fundamentalismus immer mehr um sich greift. Fundamentalisten weigern sich, das zu hören, was die Verfasser der Evangelien wirklich sagen wollen. Sie verwenden in ihrer Blindheit die Heilige Schrift, auf mechanische, in sich geschlossene und autoritäre Weise, sie bleiben gefangen in ihrem eigenen Kontext, dem Vorwand auf buchstäbliche Treue der Texte, und verfehlen somit völlig die wirkliche Botschaft der Heiligen Schrift.
Ein treffendes Beispiel hierfür liefert die Bibel selbst im Markus Evangelium (MK 8, 14 – 18), wo Jesus auf seine Jünger gerade zornig wird, weil sie seine Sprache nicht begreifen wollen. Jesus sagte dort zu ihnen und er warnte sie: „Gebt acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes!“. Weil sie das wortwörtlich nahmen, schauten sie einander fragend an, denn sie hatten nur ein Brot dabei. Sie grübelten darüber, ob das eine neue Brotsorte war, denn sie hatten davon noch nie etwas gehört. Als Jesus ihr Unvermögen, den entscheidenden Punkt nicht zu begreifen, bemerkte, ermahnt er seine Jünger, doch endlich aufzuwachen, damit sie seine Redeweise endlich verstehen; „Begreift und versteht ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? Habt ihr denn keine Augen, um zu sehen und keine Ohren, um zu hören?“. ...
... Es ist üblich von zu sprechen, als würde der Nachnahme Jesus sein. In Wahrheit unterscheiden sich beide Worte wesentlich und begründen eine völlig unterschiedliche Identität. Christus heißt >der Gesalbte<.
„aus Rohr Seite 71“ ist genau genommen der Mensch aus Nazaret, der zu einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte auf dieser Erde gelebt hat. dagegen ist die große archetypische Gestalt, als die wir Jesus betrachten, weil wir von ihm glauben, er sei das Abbild Gottes und führe uns zum Vater. Beide Identitäten treffen auf ihn tatsächlich zu: Als Christen glauben wir an Jesus Christus, nämlich an den historischen Menschen Jesus, und an den Herrn des Kosmos namens Christus. „Zitat Ende“ ...
... Schlusswort zur frohen Botschaft
Unser gesamtes Leben bekommt erst dann einen nachhaltigen Sinn, wenn es in unserem Umfeld auf Verzeihung ausrichten, denn auch wir haben die Verzeihung nötig. Erst wenn die Verzeihung erbeten wird, ist es uns möglich an unserer Entschuldung nach dem Karma-Gesetz zu arbeiten, also müssen wir das Verzeihen erlernen. Nur wo das Verzeihen zu einen Schlussstrich führt, öffnet sich etwas Neues und nur dann kann das völlig Geschenkhafte, von Gott her in unsere starren Systeme der Logik und Kultur einbrechen. Genau das ist es, was Gott eigentlich für uns tun möchte.
Das ist doch auch jenes, wonach sich unsere Seele so sehr sehnt, und was wir alle brauchen.
Nun, wenn das keine frohe Botschaft ist, was sollte wohl dann eine frohe Botschaft sein? ...
aus Kapitel 6 - Meditationspraktiken (Praxis)
... Es gibt also verschiedene Aspekte des „Geistes“:
- der gewöhnliche Geist (Sem), auch denkender, körperlicher Geist, äußerer Geist, Ego, körperlich gebundenes Gewahrsein;
- der seelengebundene Geist (Pneuma), auch Gefühlsgeist, innerer Geist, psychischer Geist, seelisches Gewahrsein;
- der wahre GEIST (Rigpa), auch ursprüngliches, reines, intelligentes, erkennendes, strahlendes und stets waches, wahres und göttliches Gewahrsein.
Sem ist also der Geist Ego, der denkt, plant, begehrt, manipuliert, der im Zorn auflodert, der Wogen von negativen Emotionen erschafft, in ihnen schwelgt, rechtfertigt und fortwährend seine eigene Existenz beweisen, sichern und bewerten muss, indem er Erfahrungen fragmentiert, konzeptualisiert und verfestigt. Er ist den äußeren Einflüssen ausgeliefert.
Pneuma ist also der innere Gefühls- und Seelen- Geist, der sich zum Glauben hingezogen fühlt, der persönliche Geist im Jenseits, das Erkennen von Gut und Böse, die Empfindung von Trauer, Mitgefühl, er ist den jenseitigen Einflüssen ausgeliefert.
Rigpa ist also der wahre GEIST, die wahre Natur des GEISTES, seine innerste Essenz, die von Wandel und Tod ganz und gar unberührt bleibt; er ist der ewige göttliche GEIST in uns, der reine Heilige GEIST. Die Natur dieses GEISTES beschränkt sich nicht mehr ausschließlich auf uns persönlich, und unserem Geist; tatsächlich ist sie die essentielle Natur von allem;
Es ist die vollkommene Natur von: GOTT, Allah, Shiva, Buddha, Brahman, Vishnu, Logos oder verborgene Essenz.
Obwohl wir dieselbe innere Natur des Göttlichen, Buddha, Christus … besitzen, fällt es uns schwer diese zu erkennen, weil sie so verschlossen und eingehüllt ist in unseren individuellen, gewöhnlichen Geist. Das gleiche gilt auch sinngemäß für den seelengebundenen Geist, auch er ist im Geist verdeckt und eingehüllt.
Die Aspekte von Geist und GEIST liegen zur Zeit in unserem eigenen, gewöhnlichen Geist –Sem- verborgen, sind verhüllt und verdeckt von der mentalen Geschäftigkeit unserer Gedanken und Emotionen. Es ist daher für die Menschen gar nicht so einfach das Wesen des Geistes /GEISTES zu erfassen, weil seine Eigenheit uns einfach zu nahe und gleichzeitig zu tiefgründig, zu einfach und gleichzeitig so göttlich und wunderbar ist.
Den eigenen Geist/GEIST nicht zu verstehen, ist daher ein tragischer Fehler. Für unsere geistige Entwicklung ist es also unumgänglich die wahre Natur unseres GEISTES zu verstehen und kennenzulernen. Unser gewöhnlicher Geist hat zwei Möglichkeiten, denn er kann nach außen oder nach innen schauen. Um jedoch unsere wahre Natur kennen zu lernen ist es notwendig, dass unser Geist nach innen schaut, die Wahrheit nicht außen sucht, sondern in sich, in die Natur unseres GEISTES, hinein schaut. ...
... Im Buddhismus sind unzählige Meditationsmethoden bekannt. Auch das Christentum kennt verschiedene Meditationsmethoden. Drei davon seien hier erwähnt, welche sich besonders für die heutige Zeit eignen. In der ersten Methode geht es um die Ausrichtung auf ein Objekt, in der zweiten geht es um Rezitation eines Mantra oder Gebetes und in der dritten geht es um Beobachtung des eigenen Atems.
- Die Ausrichtung auf ein Objekt
- Rezitation, eines Mantra oder Gebetes
- Den eigenen Atem beobachten
... Durch das ständige Rezitieren eines Mantra oder Gebetes (Stoßgebet), noch besser durch das Singen, werden der Atem und Ihre Energie mit der Kraft des Mantra (Gebetes) aufgeladen und auf diese Weise arbeiten Sie direkt mit dem Geist/GEIST der Seele und des göttlichen GEISTES.
Das Mantra von Padmasambhava lautet:
OM AH HUM VAJRA GURU PADMA SIDDHI HUM
Das Mantra von Jesus den Christus lautet:
HERR, JESUS CHRISTUS, ERBARME DICH UNSER